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Informationstag zum Betreuungsrecht des Ministeriums für Justiz und Gesundheit

Informationstag zum Betreuungsrecht am 14. und  15. September 2022 des Ministeriums für Justiz und Gesundheit

Der Einladung zur Auftaktveranstaltung am 14. September in Kiel folgten für den Bundesverband freier Berufsbetreuer Walter Klitschka als 1. Vorsitzender sowie Svetlana Sonnenberg als 2. Vorsitzende und Regiobeauftragte für Schleswig-Holstein.

Ziel der zweitägigen Veranstaltung war es,  die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Reform des Betreuungsrechts  zu lenken und durch breitschichtige Aufklärung bestehenden Fehlvorstellungen entgegenzuwirken.

Nach einem Grußwort von Frau Prof. Dr. von der Decken, Ministerin für Justiz und Gesundheit in Schleswig Holstein sprach u. a. Herr Dr. Kersting, den wir auch als Referent auf unserem 13. Tag des freien Berufsbetreuers im November begrüßen, zu den Eckpunkten der Betreuungsrechtsreform.

An einer abschließenden fachlichen Podiumsdiskussion mit VertreterInnen von Betreuungsgerichten, -behörden, -vereinen und berufsständischen Interessenvertretungen vertrat Walter Klitschka die Position des BVfB, der die Methode der unterstützten Entscheidungsfindung nur bedingt für geeignet hält, um das Selbstbestimmungsrecht der Betreuten zu stärken. Aus der Praxis wisse man, dass viele Betreute wollen, dass ihre Betreuer vom Stellvertretungsrecht Gebrauch machen. Durch das neue Recht werden Betreuer aber daran gehindert, diesem Wunsch zu entsprechen. Die Prämisse der unterstützten Entscheidungsfindung ist ein gut gemeinter Ansatz, wird aber in der Praxis bei den meisten Betreuten nicht mehr Mitspracherecht bewirken, eher im Gegenteil für Verunsicherung sorgen. Durch die Vorgabe, dass dem Willen der Betreuten zu folgen ist, wird die Verantwortung für Entscheidungen auf den Betreuten abgewälzt. Das kann zum Schaden für die Betreuten führen, die laut Gutachten diese Verantwortung nicht tragen können.